“Einen Abschluss hat später jeder.”
Heute lassen wir Euch erneut hinter die Kulissen blicken. Vergangene Woche habe ich mich mit Dr. Kathrin Ruhl getroffen, um sie für Euch nach Sinn und Zweck des KSB, der Verbindung zur Sommerakademie und den Kompetenzen, die uns tagtäglich als Studis angepriesen werden, zu befragen. Kathrin (auch hier kommt mir das interne KSB-Du zugute 😉 ) ist Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums für Studium und Beruf (KSB) und des Interdisziplinären Promotionszentrums (IPZ).
Viele von Euch werden das KSB bereits kennen. Als campusübergreifende Einrichtung vereint es verschiedene Teilprojekte unter sich. Die Zwei-Fach-Bachelor-Studierenden werden bspw. die “Schlüsselkompetenzen” kennen. Aber auch Berufsqualifizierte sind evtl. schon einmal mit Ressourcen2 in Verbindung gekommen oder andere von Euch haben eine Beratung bei NeustArt in Anspruch genommen. Genau dieses bunte Potpourri macht das KSB aus: verschiedene, von den Fachbereichen unabhängige Angebote für Studierende zusammenzuführen und sichtbar zu machen.
„Unabhängige Angebote“ ist genau das Stichwort, das viele Einrichtungen an der Uni prägt, die Euch Tag für Tag begleiten, von denen Ihr aber vielleicht nur mal am Rande gehört habt. “Wir können durch Kooperationen etwas Größeres schaffen, als es den einzelnen Projekten alleine möglich wäre.”
Wenn diese Organisationen sich nun zusammenschließen, jede davon mit ihren eigenen Vorstellungen, Wahrnehmungen und Kapazitäten, entsteht etwas ganz Neues und Größeres als es eine alleine schaffen könnte. Auch deswegen stecken verschiedene Einrichtungen immer wieder die Köpfe zusammen, um neue Wege zu gehen, voneinander zu lernen und ihre Ressourcen zu teilen – sowohl finanzieller als auch ideeller Art. So kommt es dann zustande, dass Veranstaltungen, die normalerweise nur für eine kleine Zielgruppe geöffnet sind, auf einmal von allen Studierenden wahrgenommen werden können, wie bspw. der Career Day oder die Lange Nacht der Hausarbeiten.
Kathrin hat mir von einem weiteren Aspekt erzählt, den ich so gar nicht im Blick hatte, dem ich aber aus persönlicher Erfahrung nur zustimmen kann: Interdisziplinarität. Ich habe u.a. zwei Freundinnen, die nicht wie ich in den Geisteswissenschaften zu Hause sind, sondern in den Naturwissenschaften bzw. der Informatik. “Man bekommt ganz neue Impulse und das ist ein riesiger Mehrwert!”
Und immer wieder muss ich feststellen, wie anders die Denkweise dieser beiden ist und wie sehr es mir hilft, verschiedene Dinge durch sie aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Vielleicht kennt Ihr diesen Effekt auch, wenn Ihr Euch mit Kommilitonen aus anderen Studiengängen unterhaltet. Kathrin musste während ihres Studiums, so erzählte sie mir, noch nach Berlin fahren, um an einem ähnlichen Angebot wie der Sommerakademie teilzunehmen. Es ist also durchaus eine nette Sache, dass wir keine 600 km dafür auf uns nehmen müssen …
“So früh wie möglich beginnen, am eigenen Profil zu arbeiten, lohnt sich!”
Besonders wichtig, betont Kathrin, ist unsere eigene, persönliche Profilbildung. Denn: Einen Abschluss hat später jeder. Das jedoch, was uns von der Masse abhebt und ausschlaggebend ist für unsere Einstellung, sind die Qualifikationen, die wir neben dem Studium erwerben. Das können Praktika sein, aber eben auch ein guter Umgang mit und ein Bewusstsein für seine eigenen Kompetenzen. Das erfordert Training und Übung. Daher rät Kathrin jedem, so früh wie möglich damit zu beginnen.
Vielleicht möchtet Ihr ja mit der Stimme anfangen – denn die ist nicht nur zum Singen gut. Dann bleibt dran, in der nächsten Woche stellen wir Euch „die von Kanal 10“ vor.
Bis bald