Das hat Hand und Fuß … und ganz viel Bauch
Die deutsche Sprache ist übersät mit Redewendungen, die sich um unseren Körper drehen. Warum eigentlich? Sie helfen uns auszudrücken, was in uns vorgeht, wie wir uns in einer gewissen Situation fühlen. Wir leben zwar in einer Welt, in der der Kopf eine große Rolle spielt – gerade als Studi – aber unser Körper ist ebenso an allem beteiligt – wir können sprichwörtlich nicht raus aus unserer Haut.
Leider haben wir in den meisten Fällen verlernt, auf unseren Körper zu hören. Wir sind so damit beschäftigt, die positiven und negativen Seiten einer Entscheidung in unserem Kopf abzuwägen, dass wir ganz vergessen, auch mal auf unseren Bauch zu hören.
Fass Dir doch mal selbst an die Nase!
Im Workshop „‚Ich bin mehr als die Summe meiner Noten‘ – Lerne Deine Kompetenzen kennen“geht es darum, auf die eigene Biographie einen anderen Blick zu werfen und sich die Frage zu stellen: „Was kann ich?“
Ich gehe eigentlich davon aus, dass ich mich ganz gut kenne. Aber über die Frage bin ich in meinem Gespräch mit Yvonne dann doch gestolpert. Ich weiß, für was ich gute Noten bekomme habe. Ich glaube auch einschätzen zu können, in welchen Themenfeldern ich ganz gut bin. Aber ich könnte auf die Schnelle keine konkreten „Etwas über sich selbst rausfinden, was nicht schwarz auf weiß auf einem Zeugnis steht – darum geht es.“
Fähigkeiten oder Kompetenzen benennen, die hinter diesen Tätigkeiten liegen. Darum lernst Du hier, Dinge benennen zu können. Das ist von unschätzbarem Wert – es gibt uns nämlich Selbstsicherheit.
Und trotzdem bekomme ich ein Problem, wenn ich anfange, intensiv über meine Fähigkeiten nachzudenken. Als würde etwas in mir blockieren. Deswegen möchte Yvonne Dir die Möglichkeit bieten, mithilfe von Metaphern, Bildern und Körperarbeit den Kopf auch mal beiseite zu lassen und sich neu auf den Bauch einzustellen. Was ich ganz besonders schön finde, dass Yvonne den Kompetenzbegriff auch mal aus anderer Perspektive ins Auge fasst: Sie sagt, dass der Begriff „Kompetenzen“ ganz schnell mit Leistungen gleichgesetzt wird nach dem Motto: „Wenn ich die und die Kompetenz habe, kann ich das und das leisten.“ Davon möchte sie jedoch weg und Euch selbst die Frage stellen lassen: „Worin bin ich gut und was mache ich gerne?“
Eine Frage, die auch im zweiten Workshop von enormer Wichtigkeit ist.
Sei nicht so verkopft!
In „Kopf aus, Bauch an – intuitiv zum Job“ geht es um die Frage, was Du eigentlich möchtest. In welchem Arbeitsumfeld möchtest Du „Ich möchte keinen Workshop machen, bei dem es um Stellenbeschreibungen lesen, Arbeitgeberanforderungen, Bewerbungen schreiben, etc. geht, weil es die in Hülle und Fülle gibt. Das hat seine Berechtigung, aber ich möchte einen anderen Zugang anbieten. Lass uns über Dein Bauchgefühl reden!“
später arbeiten, wie sollen Deine Kolleg*innen sein usw. usw. All das gehört zum späteren Arbeitsalltag dazu, über all das habe ich mir bisher aber auch noch keine Gedanken gemacht.
Yvonne möchte mit Dir rausfinden, wie Deine Wunschstelle aussehen sollte, damit der Bauch sagt: „Ja, das will ich!“ Sie verspricht, dass es kein klassischer Workshop zum Thema „Wie finde ich einen Arbeitgeber“ wird. Auch wenn solche natürlich ihre Daseinsberechtigung haben, möchte Sie Euch zeigen, dass es auch andere Methoden gibt, um herauszufinden, was man eigentlich mit seinem beruflichen Leben anfangen möchte.
Das Herz am rechten Flöck
Yvonne ist aber nicht nur Dozentin in der Sommerakademie, sie ist auch Koordinatorin des Projekts „Ressourcen2– Studieren mit Berufserfahrung“. Das Projekt richtet sich insbesondere an die Studis unter Euch (oder auch Interessierte), die entweder kein Abitur haben oder nach dem Abi eine Ausbildung gemacht haben. Sie selbst gehört zu ihrer eigenen Zielgruppe. Denn Yvonne hat nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung gemacht, bevor sie sich zum Abenteuer Studium entschlossen hat. Seit 2013 ist sie im KSB dabei und mit ihrem Projekt ein wichtiger Kooperationspartner bei der „Ich hab das Gefühl, dass ganz viel angeboten wird, aber die Studis merken es nicht. Es ist auch mein Auftrag, etwas dafür zu tun, damit sie es mitbekommen.“
Sommerakademie. Und so „schlimm“ sich das jetzt auch anhören mag, sie sagt, dass es viele Angebote an der Uni gibt, von denen sie glaubt, dass die Studis das gar nicht so wirklich mitbekommen. Ich als Studi und langjährige Mitarbeiterin in der Verwaltung der Uni Koblenz muss ihr da zustimmen. Ganz oft höre ich, dass sich Studis etwas in diesem oder jenem Bereich wünschen und fast ebenso häufig kann ich sagen: „Hey! Da gibt’s tatsächlich was.“ Und das erlebe ich nun auch wieder bei der Sommerakademie. Yvonne ist sogar der Überzeugung, dass Ihr (fast) alles, was das Herz begehrt, am Campus findet, Ihr müsst nur die Augen offenhalten.
Also: Nehmt mit was Ihr kriegen könnt!
Bis bald
Euer Sommerakademieteam